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Verlassener Bahnhof

Das Jahr 2014 schwenkt auf seine Zielgerade ein. Das die postweihnachtliche Stille immer wieder durchbrechende Knallen und Krachen der schon seit Tagen in fast allen Geschäften feilgebotenen Feuerwerkskörper kündet vom unmittelbar bevorstehenden Jahreswechsel. Jedes Jahr auf's Neue ergreift mich so eine Art Endzeitstimmung, die allerdings insofern eher etwas angenehmes hat, als dass es eben lediglich um das kalendarisch veranlasste Zeremoniell des Jahreswechsels geht, als um etwas tatsächlich epochal substantielles. Der Jahressprung ist für die meisten dennoch willkommener Anlass für gute Vorsätze. Vielen stellt sich auch durch die Ruhe der Tage zwischen den Jahren die Kardinalfrage 'quo vadis'.

Was liegt da näher, als heute einen Ort zu besuchen, an dem die Frage, wohin man geht - wohin einen [das Leben] führt, für unzählige Menschen konkrete und praktische Gestalt angenommen hat. Wir machen uns also auf in eines der schönsten und größten Wald- und Naturschutzgebiete Sachsens und dort in einen in diese Landschaft wie gemalt passenden Ort. Unser dortiges Motiv ist der alte, seit vielen Jahren bereits aufgegebene und für diesen Ort erstaunlich große Bahnhof. Es ist ein schöner sonniger aber gleichsam klirrend kalter Wintertag. Auf unserer Fahrt kündigt die Temperaturanzeige des Wagens an, dass es noch etwas frostiger wird. Wir kommen an und parken auf dem frei befahrbaren, vom Laub des vergangenen Herbstes allerdings übersäten Parkplatz des einsamen Bahnhofsvorplatzes. Das Tal, in dem der Ort und sein disproportional großer Bahnhof liegen, bekommt von der tief stehenden Sonne nicht viel ab. Dafür pfeift ein schneidender Wind durch das Tal. Es ist wirklich lausekalt. Aber wozu gibt es das, was aus Ermangelung an anderen Ideen unter den meisten Weihnachtsbäumen liegt: Dicke Socken, Schal, Handschuhe, Strickmütze. Das alles (aus älteren Beständen!) auf- und übergezogen geht es geradewegs auf das alte Bahngebäude zu. Schnell ist ein freier Zugang gefunden und wir treten ein. Uns Empfängt die riesige Haupthalle mit einer wunderschönen alten Holzdecke, von der aus man in nicht minder prächtige weitere große Räume gelangt. Das Kopf-Kino zeigt Szenen aus den goldenen 20ern. Damen mit ausladenden Kleidern und kunstvollen Hüten, Herren mit Frack und Zylinder, einen Bahnhofsvorsteher mit roter Schirmmütze, goldenen Knöpfen an der Uniform und einer Haltung wie ein preußischer Gardegeneral, Kofferträger, die unter der Last der Schrankkoffer der auf reisen gehenden Grande Dame keuchen und ächzen. Degenhard, der scharfzüngige, hat's besungen: „Hüte ziehen, spärlich nicken, wenn ein Chef kommt, tiefer bücken“. Von dieser Atmosphäre ist immer noch eine Menge da – wunderbar.

Mit zunehmend taub werdenden Fingern mache ich nach einem langen aber hier absolut freiwilligen Aufenthalt die letzten Fotos. Dann geht’s schnell zurück in den Wagen. Den Heizungsregler auf Anschlag und ab nach Hause. Die Vorfreude auf ein dickes Stück Marmorkuchen (meine Frau backt den weltweit besten, den es ja gab und geben wird – ganz sicher :-)) und einen heißen Kaffee wird übergroß. Dabei gemütlich die "Beute" sichten. Was kann es schöneres geben.


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