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Verlassene Villa im Vogtland

Es ist gut, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, .... Gerade bei unseren Fotomotiven. Immer wieder kommen wir nur so zu den interessanten verlassenen und von den meisten lange vergessenen Orten. Wir sind jedes mal froh und dankbar für einen kleinen aber dann meist den entscheidenden Hinweise auf eine Location. Das erinnert uns manchmal etwas an 007 und Co., denn Diskretion ist hier oft nicht nur erwünscht, sondern unbedingt vorausgesetzt. So bleiben unsere "Informanten" unser Geheimnis, außer sie erklären ausdrücklich, dass sie "enttarnt" werden können oder sogar wollen.

So kamen wir auch zu der heute besuchten alten herrschaftlichen Villa, die in einem kleinen Städtchen im beschaulich-hübschen Vogtland liegt. Mit den nötigen Koordinaten ausgestattet geht es entsprechend zielsicher in Richtung Südwesten. Schnell und ohne Umwege kommen wir ans Ziel. Das herrschaftliche Anwesen liegt auf einer Anhöhe und vermittelt den Eindruck, als blicke es etwas herablassend auf die unter ihm liegende Umgebung.

Durch jahrelang ungehindert wildwucherndes Gestrüpp gehen wir auf das ausladende Eingangsportal zu. Trotz starker Bisswunden, die der Zahn der Zeit dem Gebäude inzwischen zugefügt hat, ist es immer noch sehr imposant und vermittelt dem Besucher, dass hier jemand zu Hause ist, dem viel zusteht und der es versteht, dies auch zu bekommen. Zu unserer Freude ist die schwere doppleflüglige Holztür unverschlossen. Etwas quietschend und knarrend gibt uns die Tür den Weg frei einzutreten, wozu uns dann auch niemand lange bitten muss.

Was wir vorfinden, ist ein Interieur, das einer hochherrschaftlichen Wohnstätte um die vorvergangene Jahrhundertwende entspricht - üppige hölzerne Wandverkleidungen mit allerlei Zierrat, aufwendig gearbeitete Türen, stuckverzierte Decken und eine kunstvoll geschwungene Treppe ins Obergeschoss. Gleichwohl überall Zeichen des Verfalls. Zudem starke Spuren ausagierter Lust am Zerstören. Was ist mit diesen Typen nur nicht in Ordnung, dass ihnen nichts besseres als dieser destruktive Zeitvertreib einfällt, fragen wir uns es zugleich lieber doch nicht genau wissen zu wollen.

Die verschiedenen Räume durchgreifend, zeigt sich die wechselvolle Geschichte, die dieses Haus bis heute durchlebt hat. Unverkennbar ist nach wie vor der ursprüngliche und damit eigentliche Zweck, für den dieser Zierbau einst errichtet worden ist. Er sollte Wohnstätte und zugleich Statussymbol für seine Eigner sein. Ganz sicher konnten sich die damaligen Bauherren und hier residierenden Herrschaften nicht vorstellen, dass der weitere Lauf der Geschichte einmal dazu führen sollte, dass dieses Gebäude durch eine Institution und damit quasi durch die Öffentlichkeit genutzt wird. Diese Zweckentfremdung war außerhalb der Vorstellungskraft - außerhalb des jemals möglichen. Doch im zelebrierten Sozialismus war schon ideologisch kein Platz für derlei äußere Zeichen des Standes- und Klassenunterschiedes. So war es auch eine Art Geste des Triumphs, solche Gebäude einer völlig andere Nutzung anheim zu geben. Aber auch diejenigen, die damals die Macht innehatten, über derlei ehemalige Herrschaftssitze zweckändernd zu verfügen, konnten sich wohl auch überhaupt nicht vorstellen, dass auch ihre Ära einmal zu Ende gehen würde.

Die Zukunft ist einerseits ferner Horizont und Vision, andererseits aber auch immer der Schritt, den wir morgen tun. Und das Leben ist stete Veränderung. So bleibt nichts wie es ist. Nichts hat ewig Bestand - auch nicht diese schöne herrschaftliche Villa.

Uns hat die Grand Dame jedenfalls noch ein Geschenk gemacht mit ihren vielen schönen Perspektiven, die sie uns und der Linse unserer Kamera geboten hat. Wir verabschieden uns mit einem stummen "Mach's gut" und ziehen uns leisen Schrittes wieder zurück um der inzwischen stark gewordenen Vorfreude auf eine schöne Tasse Kaffee Erfüllung zu geben.


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