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Verlassene Lehranstalt
Das Jahr 2015 hat sich aus der Silvesternacht gepellt. Es ist gerademal ein paar Tage alt. Die Straßen sind noch gezeichnet von den Spuren der Nacht, in der kaum einer schlief, um nicht zu verpassen, wenn der größte Zeitenzähler seinen Wert um "1" heraufsetzt. Die guten Vorsätze sind noch ungebrochen.
So machen wir uns daran, das Vakuum des neuen Jahres frisch zu füllen mit neuen Bildern. Wir machen uns auf zu einer alten Lehranstalt östlich von Dresden. Finden wir ganz passend zur Jahreswende und ihren Vorsätzen. Könnte man sich ja unter anderem gut vornehmen, etwas neues zu lernen, seinen intellektuellen Horizont zu erweitern. Ist es doch eine alte Weisheit, dass nur die Erfahrung alleine meist die teuerste Schule und es besser ist, mit einer guten Portion theoretischem Wissen der praktischen Erfahrung zu begegnen.
An Sonntag 1 von 52 ist besonders wenig los auf der uns zu unserem Ziel führenden Autobahn. So sind wir mit beherzt durchgetretenem Gaspedal unterwegs und entsprechend schnell vor Ort, wo wir ebenso schnell fündig werden.
Ein prächtiges Gebäude mit einer von reichlich Zierrat ausgestatteten Fassade tut sich vor uns auf. Ein architektonisches Suchbild, das es uns kaum erwarten lässt, zu sehen, wie es in diesem schmucken kleinen Palästchen aussieht. Ein für dieses Gebäude eher etwas unterdimensioniertes aber gleichwohl sehr schönes Eingangsportal führt uns in den ersten großen Raum, an dessen Stirnseite ein offener Kamin von längst vergangener Behaglichkeit zeugt. Es ist nicht so einfach, sich einen weiteren Überblick zu verschaffen. Nicht nur die Dunkelheit der fensterlosten Zwischen- und Verbindungsgänge erschwert die Orientierung sondern gleichzeitig die sehr eigenwillige Raumaufteilung. Offensichtlich hat das Gemäuer in seiner langen Geschichte viele Umbauten erfahren, von denen einige wohl ausschließlich zweckunterworfen waren und man jedweden ästhetischen Anspruch unerhoben ließ. So dauerte es ein wenig, bis wir in den Zweifels ohne interessantesten Teil vorstoßen: den altehrwürdigen Hörsaal, dessen Anblick ich mit einem reflexartigen "WOW" quittierte. Das könnte genau so gut irgendwo auf dem Campus in Oxford sein. Ob die damals hier Studierenden das zu schätzen gewusst haben? Ich denke mir, dass das gar nicht anders ging.
Nach und nach sind die Bilder im Kasten und wir reißen uns, wenn auch schwerlich, wieder los von der ganz besonderen Atmosphäre dieses Ortes.
Auf unserem Heimweg schwingen die vielen bildhaften Eindrücke noch nach und die Vorfreude nährend, die Bilder im großen Format zu betrachten und für eine neue Fotoserie zusammenzustellen.
A happy new Photoyear is born!