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Ehemaliger sozialistischer Kulturpalast
Was hat eine Kaffeefahrt mit diesem riesigen Kulturpalast zu tun? Augenscheinlich gar nichts. Der basale Zweck ist allerdings doch erstaunlich ähnlich. Genau wie es auf besagter Verkaufsfahrt nur darum geht, völlig überteuerte und wenig bis gar nicht nutzbringende Sachen, wie klassischerweise Rheumadecken oder Topfsets an den Mann oder die Frau zu bringen, die aus bewusst geschaffenem Mangel an Alternativen mehr oder meist minder freiwillig an der wiederum sehr geschickt aufgezogenen Verkaufsveranstaltung teilnehmen und sich so lange das Blaue vom Himmel über die fiel gebotenen Wunderdinge versprechen lassen, bis sie diese schließlich kaufen, so verhielt es sich eigentlich auch mit der Ideologie, die hier und ebenfalls wenig bis gar nicht nutzbringend sowie gemessen an den Einschränkungen in der Lebensqualität und Freiheit völlig überteuert aber auch durchaus geschickt und mit gewisser Überzeugungskraft „verkauft“ wurde. Soweit, so bedingt ist dieser Vergleich. Denn spätestens nach der Rückkehr aus der Kaffeefahrt, hat man freilich bestenfalls eine überteuerte Lamadecke oder ein Set Schnellkochtöpfe gekauft, was einen aber nicht in den finanziellen Ruin stützt und auch ansonsten nichts weiter an Lebensqualität oder gar persönlicher Freiheit raubt. Insofern ist es gut, dass es heute nur noch die Kaffeefahrten gibt und dieser postsozialistische Koloss seit rund 20 Jahren verwaist in der thüringischen Diaspora seinem Verfall entgegensieht.